Simmerring – Klassiker der Dichtungen

Simmeringe

Bedeutung und Herkunft

Die Bezeichnung Simmerring ist der umgangssprachliche Ausdruck für einen Radial-Wellendichtring. Simmerringe sind ein bedeutendes und eingetragenes Wahrzeichen. Der Ingenieur und spätere Professor Walther Simmer, daher der Name, entwickelte das Bauteil 1929 in der Tiroler Stadt Kufstein. Während zu Beginn die ersten Ringe noch aus Leder bestanden, wurde die Lederdichtlippe später aus Elastomer hergestellt. Die Patentierung für die Weiterentwicklung erfolgte 1942. Damit wurde die Grundlage für viele der Entwicklungen und Innovationen geschaffen, die es aktuell in diesem Bereich gibt. Die Anwendungsbereiche sind enorm vielseitig. Das liegt auch daran, dass es die Produkte in vielen verschiedenen Größen von ganz klein bis ganz groß gibt.

Funktionsweise von Simmerringen

Simmerringe werden meist mit geeignetem Schmiermittel auf einer rotierenden Welle montiert. Dabei hält er das Schmiermittel in der laufenden Anwendung, während er gleichzeitig durch eine sogenannte Staublippe Verschmutzungen von außen fernhält. In Deutschland werden Simmerringe mit der Norm DIN 3760 gekennzeichnet. Nach der Norm besteht ein Wellendichtring überwiegend aus folgenden Bestandteilen: einem Metallring, einer Dichtlippe, einer Schlauchfeder und einer optionalen Staublippe.

Damit Verschleiß minimiert und die Wirkung der Dichtung erhalten bleibt, sind die Anforderungen an die Oberflächenbeschaffenheit sehr hoch. Aufgrund der variierenden mechanischen Belastungen im Maschinenbau werden Simmerringe aus unterschiedlichen Elastomer-Materialien hergestellt. Dabei sollte die Wahl des Materials an die entsprechenden Anforderungen angepasst werden. Resistenz gegenüber Chemikalien, Beständigkeit gegen Hitze, Laufeigenschaften und die Oberfläche der Welle spielen bei der Entscheidung eine große Rolle.

Der Hauptgrund für das Austreten von Schmiermittel aus technischen Systemen ist überwiegend auf ein fehlerhaftes Dichtungssystem zurückzuführen. Beim Kauf der Dichtung sollten daher die Anforderungen genau bestimmt werden, um die Lebensdauer des Ringes möglichst lange zu erhalten.

Einbau auf einer Welle

Für den Einbau des Wellendichtringes ist die Bemaßung entscheidend. Sie setzt sich aus folgenden Parametern zusammen:

Innendurchmesser x Außendurchmesser x Bohrungstiefe (Dicke) Dabei ist zu beachten, dass der Innendurchmesser des Wellendichtrings etwas kleiner ist als der Durchmesser der Welle. So wird das Schmiermittel nach innen besser abgedichtet und Verunreinigungen verhindert. Darüber hinaus sollten für die Wahl des richtigen Wellendichtrings die Maße des Gehäuses bekannt sein. Vor der Montage sollte die entsprechende Stelle an der Wellenoberfläche gereinigt werden. Eine verunreinigte Oberfläche kann für frühzeitigen abrasiven Verschleiß sorgen und somit die Lebensdauer erheblich verkürzen. Hinzu kommt eine ständige Gefahr von kleinen Metallspänen, Fingernägeln und Splittern an Gehäusen, die schnell übersehen werden. Anschließend wird der Ring gleichmäßig mittels eines passenden Druckstücks in die Bohrung gedrückt. Die Übertragung des Drucks erfolgt hierbei über den metallverstärkten Teil der Dichtung.

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Die Kosten für den Einbau setzen sich aus dem Simmerring selbst so wie der Arbeitszeit der jeweiligen Fachkraft zusammen. Ein Wellendichtring kostet durchschnittlich um die 30 bis 60 Euro. Die Kosten der Arbeitszeit belaufen sich auf 350 bis 700 Euro. Simmerringe lassen sich ohne entsprechendes Werkzeug kaum bis gar nicht wechseln und der Einbau erfordert fachspezifisches Wissen. Aus diesem Grund sind Simmerringe in der breiten Bevölkerung gar nicht so bekannt. Wenn man in Fachkreisen einmal das Wort Simmerring fallen lässt, dann wird es hier allerdings großen Zuspruch und einen hohen Bekanntheitsgrad geben.